WLAN-Antenne Yagi-Uda fuer Innennutzung zum Selbstbau von Johannes Endres

Johannes Endres hat auf heise Netze eine schoene Bauanleitung fuer ´Die 0-Euro-Antenne´ geschrieben. Er zeigt wie man aus Abfaellen WLAN-Antennen selbst bauen kann.

Lange galt die Dosenantenne als einfachstes und billigstes Selbstbau-Design für den WLAN-Richtfunk mit Hausmitteln.
Doch eine ähnlich gute Richtwirkung lässt sich auch ohne Kenntnisse in
Metallverarbeitung mit einer Hand voll Trockenabfälle erreichen. Da die
Bastelantenne einfach auf die vorhandene Stummelantenne des Access Points
gesteckt wird, passt sie immer. Allerdings eignet sich die
Billigvariante anders als das Dosenmodell nicht zur Außenmontage für
eine Richtfunkstrecke. Die Bauform der Billigantenne heißt Yagi-Uda. Wer an die alte
Fernsehantenne auf dem Dach denkt, hat ein Exemplar dieses Typs vor
Augen. Sie besteht aus einer Reihe von leitenden Elementen, die
gegeneinander isoliert parallel zueinander stehen. Die Kunst liegt in
der Anpassung von Länge und Abstand der Elemente an die Funkfrequenz. Für WLAN im 2,4-GHz-Band fällt die Antenne so klein aus, dass man
sie mit etwas Draht und einem Stück Styropor aufbauen kann und dann
einfach über die vorhandene Antenne des Access Points stülpt. Davon
profitieren Geräte, die gemäß 802.11b und 802.11g kommunizieren. (26.09.2008, Johannes Endres, http://www.heise.de/netze/Die-0-Euro-Antenne–/artikel/116319)

Berliner Senat begrüßt Freifunknetze

Aus einer Antwort auf eine kleine Anfrage (pdf) des Abgeordneten Stefan Ziller geht hervor, dass der Berliner Senat das Freifunknetz in Berlin begruesst und die Rahmenbedingungen fuer Buergernetze als positiv einschaetzt.

Auf dem Wireless Community Weekend hatten wir uns mit einigen Leuten zusammen gesetzt und ueberlegt, wie freie Netze gefoerdert werden koennen. Anwesend war hier auch der Berliner Abgeordnete Stefan Ziller. Seine Anfrage an den Senat entstand aus dieser Diskussion heraus mit dem Ziel die Meinung der Politik in der Stadt zu erkunden. Folgend kamen Fragen vom Senat – Anfrage des Berliner Senats – Auf welchen öffentlichen Gebäuden stehen Freifunk AP’s – zurueck an die Freifunk-Community in Berlin. Bei unserer Umfrage auf der Berliner Mailingliste stellte sich dabei heraus, dass durch persoenliche Kontakte durchaus schon Freifunk-Router auf oeffentlichen Gebaeuden platziert werden konnten.

Aus den kurzen Antworten des Senats ist es, soweit ich das sehe, schwierig umfangreiche Schlussfolgerungen zu ziehen. Positiv ist zu bewerten, dass der Senat offensichtlich nicht plant Freifunknetze zu regulieren und ihnen nicht ablehnend gegenueber steht. Besser waere es, wenn der Senat beschliessen wuerde freie Buergernetze konkret zu foerdern.

Für die Stadt gibt es diverse Förderungsmöglichkeiten, diese
Communities zu unterstützen, die eine Grundversorgung mit WLAN
schaffen … Da wären erstmal
monetäre Förderungen, wie den Kauf von Infrastruktur und um Jobs zu
schaffen, die die Infrastruktur weiter aufbauen und/oder pflegen. … nicht-monetären Fördermöglichkeiten. Die Stadt Berlin besitzt viele Verwaltungsgebäude über die ganze Stadt
verteilt. Diese eignen sich oftmals prima zum aufstellen von
Access-Point und/oder Antennen. Wenn die Gebäude Schulen oder andere
öffentlich-zugängliche Gebäude sind, hätte man noch den positiven
Nebeneffekt, dass es dort über Freifunk WLAN gäbe. Es würde die Stadt
nichts kosten, wenn Freifunk-Aktivisten diese bespielen könnten. (Markus Beckedahl , http://netzpolitik.org/2008/freies-wlan-und-der-berlin-senat/)

Die Fragen und die Antworten des Senats im Einzelnen:

1. Auf welchen Standorten von Gebäuden in Verantwortung
der Senatsverwaltungen, der BIM, der Bezirke und landeseigener
Wohnungsbaugesellschaften befinden sich Access Points o.ä. die dem
Berliner Freifunknetz dienen (bitte um konkrete Auflistung)?

Zu 1.: Auf Gebäuden in der Verantwortung der Senatsverwaltungen und
der BIM GmbH befinden sich keine Access Points o.ä. Das Ergebnis einer
Bezirksumfrage ist der Anlage zu entnehmen.

2. Welche Probleme sind dabei aufgetreten, und wie wurden diese gelöst ?

Zu 2.: Siehe Anlage zu Frage 1.

3. Wie bewertet der Senat die Freifunk-Initiativen in Berlin hinsichtlich einer Kommunikationsnetz-Grundversorgung in Berlin ?

Zu 3.: Freifunknetze werden als ergänzende Versorgungsinfrastruktur vom Senat begrüßt.

4. Was plant der Senat um dieses ehrenamtliche bürgerInnenschaftliche Engagement in Zukunft zu unterstützen ?

Zu 4.: Aufgrund der positiven Rahmenbedingungen besteht zurzeit kein Anlass für den Senat, im Bereich der Berliner Freifunknetze einzugreifen.

5. Wie bewertet der Senat die Chance einer
flächendeckenden Wlan-Versorgung hinsichtlich der wirtschaftlichen
Entwicklung, insbesondere für Kreative in Berlin ?

Zu 5 : Der Senat ist davon überzeugt, dass ein solches Angebot
Berlinern, Touristen aber auch Unternehmen sowie freiberuflich und
kreativ Tätigen eine wichtige zusätzliche flexibel und portabel
nutzbare Kommunikationsinfrastruktur bieten kann. Der Senat strebt ein
primär privat finanziertes und betriebenes WLAN – Angebot für Berlin an.

In diesem Zusammenhang wird zurzeit geprüft, ob auch öffentliche
Standorte, wie z.B. Lichtmasten und öffentliche Gebäude zur Verfügung
gestellt werden können, um ein solches Netzwerk aufzubauen.

Was der Senat unter "primär privat finanziertes und betriebenes WLAN – Angebot für Berlin" versteht – ein von Privatbuergern oder privatwirtschaftlich finanziertes WLAN – bleibt offen. Stefan Ziller schliesst hieraus zunaechst: "Senat will Berliner WLan-Netz lieber privatisieren!" und Markus Beckedahl haelt die Antworten ebenfalls fuer "ernuechternd". Dennoch, freie Netze ruecken immer mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft. Wenn die Politik dem Engagement tausender Freifunker im deutschsprachigen Raum keine Steine in den Weg wirft, ist bereits viel gewonnen.

Ein Beitrag erschien von Christiane Schulzki-Haddouti zu dem Thema ebenfalls bei heise – Berlin setzt auf privat finanziertes WLAN für die Stadt.

Beitrag über Virtual Private Networks mit freifunkbezug

Ernst Ahlers hat auf heise Netze einen Beitrag ueber die Moeglichkeiten sich sicherer in Funknetzen zu bewegen geschrieben: "Hotspot, aber sicher: Funknetze unterwegs benutzen ohne Abhörgefahr"

Über WLAN-Hotspots stolpert man nicht nur in den Zentren größerer Städte, sondern auch auf der Ferieninsel immer häufiger. Da juckt es den Netzsüchtigen, sein Urlaubs-Blog mit neuen Fotos zu bestücken, E-Mail abzuholen und per VoIP-Anruf zu checken, ob der in Pflege gegebene Nymphensittich brav ist. Dafür, dass private Daten trotz des unverschlüsselten Funknetzes auch privat bleiben, sorgt ein VPN-Tunnel. (23.06.2008, Ernst Ahlers, http://www.heise.de/netze/Hotspot-aber-sicher–/artikel/109761)

Erfreulicherweise wird Freifunk ebenfalls erwaehnt:

Teilnehmer eines Hotspot-Netzes auf Gegenseitigkeit wie Fon oder
Freifunk haben sogar Gratis-Zugang, wenn sie mit etwas Glück ein
anderes Mitglied derselben Community finden. (23.06.2008, Ernst Ahlers, http://www.heise.de/netze/Hotspot-aber-sicher–/artikel/109761)

Bei Freifunk handelt es sich zwar nicht um ein reines Hotspot-Netz, da Teilnehmer auch direkt miteinander durch Meshnetze verbunden sind, richtig ist dennoch, dass viele Internet ueber ihre Router zur Verfuegung stellen.

Als ersten Schritt empfiehlt Ehlers zum Selbstschutz den Emailverkehr auf sichere Dienste zu nutzen und fuer den Login stets die sichere Datenuebertragung mittels "https://" zu nutzen. Besser ist jedoch gleich ein Virtual Private Network (VPN)
einzurichten. Dies schützt den kompletten Internetverkehr.


Mit VPN surft man über einen verschlüsselten Kanal zwischen Notebook und VPN-Gateway, der Lauschern keine Chance lässt. (Image: heise.de)

VPNs lassen
sich unter Windows, Mac OS X und Linux leicht einrichten … VPNs wurden ursprünglich entwickelt, um Firmen-LANs an mehreren Standorten über öffentliche Netze (WAN,
Wide Area Networks) wie das Internet zu koppeln. Später kam das
Anbinden von Heimarbeitern ans Firmennetz hinzu. Damit dabei die WAN-
und Internet-Provider keinen Einblick bekommen, verschlüsseln VPNs die
übertragenen Daten. Deshalb drängt sich die Technik geradezu auf, um
mobilen Surfern im Hotspot ihre Privatsphäre zurückzugeben. Wenn man
selbst keinen VPN-Server betreibt, stellen VPN-Anbieter eine passende
Gegenstelle bereit, die statt ins Firmen-LAN ins Internet führt. (23.06.2008, Ernst Ahlers, http://www.heise.de/netze/Hotspot-aber-sicher–/artikel/109761)

In dem Beitrag wird erklaert, wie man ein VPN einrichten kann und welche Anbieter es gibt. Abschliessend gibt es noch Tipps, wofuer die virtuellen privaten Netzwerke noch nuetzlich sein koennen.

Auch abseits von WLAN-Hotspots kann ein VPN-Zugang nützlich sein,
beispielsweise wenn man Geolocation-Dienste umgehen möchte, um
US-Webseiten im Original zu sehen, oder Datenschnüfflern eine lange
Nase drehen will. Doch das leichte Aufsetzen eines VPN sollte nicht zu
Leichtsinn verleiten: Eine Firewall, aktiver Virenschutz und gesundes
Misstrauen gehören nach wie vor zur Sicherheits-Grundausstattung, denn
gegen Trojaner schützt auch ein VPN nicht. (23.06.2008, Ernst Ahlers, http://www.heise.de/netze/Hotspot-aber-sicher–/artikel/109761)

Thema Freifunk und WLAN auf Radio Fritz

Trackback auf Radio Fritz berichtet über Freifunk. Hier Ausschnitte aus der Sendung.

… Andreas Bogk vom CCC über die Frage, ob man sein WLAN offen oder zu haben sollte.
… Dr. Reto Manz’ Doktorarbeit zum Thema “Rechtsfragen in offenen Netzen”
Cven Wagner über Freifunken und Sicherheit im offenen Netz.
(26.4.2008, Marcus Richter, http://spreeblick.com/trackback/2008/04/26/trb-074-notpron-robocup-offenes-wlan/)

Komplette Sendung: http://spreeblick.com/trackback/podpress_trac/web/293/0/trb_080426.mp3

Deutschlandfunk: Freifunk bietet kostenloses Internet per Nachbarschaftshilfe, “Anschluss nebenan”

Beitrag über Freifunk im Deutschlandfunk:

"Wo das moderne Glasfasernetz die Entwicklung einer DSL-Infrastruktur
verhinderte und die vorhandenen Telefon- und Modemanschlüsse rar waren
war Vielen der Internetzugang versperrt. Ersatz bringen engagierte
Anwender, die eigene WLAN-Netze erschaffen"

Autor: Wolfgang Noelke

Beitrag: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/computer/786517/
mp3-Download: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/05/17/dlf_20080517_1646_e9ccfc9e.mp3

Wolfgang Noelke war beim Wireless Community Weekend zu Gast. Er hat in
den letzten Jahren bereits öfters über Freifunk berichtet und liefert
nicht nur interessante, sondern auch gut recherchierte und faktisch
korrekte Beiträge. Das fällt vielen Journalisten nicht nur in bezug auf
Freifunk schwer.


Jürgen Neumann: Freifunker verbinden den Spaß mit dem
Nützlichen und liefern Internet auch an Orte, die kommerzielle Anbieter
vernachlässigen. (Bild: Wolfgang Noelke)

Der Beitrag:

(Wolfgang Noelke) In Berlin realisierte man vor fünf Jahren, was man zur Jahrtausendwende
bereits in London versuchte: Eine drahtlose Vernetzung aller in der
Nachbarschaft vorhandenen PCs, die im Prinzip so funktioniert, wie
kreuz und quer miteinander verbundene Straßen: Wenn eine dieser Straßen
einen Autobahnanschluss hat, ist es nur eine Frage der Zeit, wann ein
am anderen Ende des Straßennetzes startendes Fahrzeug die Autobahn
erreicht. So schrieb die Freifunk-Gemeinde ein Protokoll, das jedem, im
Netzwerk angemeldeten Computer das aktuelle Abbild der sich ständig
verändernden Verbindungen mitteilt und veröffentlichte es unter dem
Namen "Optimized Link State Routing". Wer an Freifunk teilnehmen
wollte, ob mit oder ohne Internetanschluss, brauchte nur noch einen
passenden WLAN-Router, erinnert sich Jürgen Neumann, Gründer von
Freifunk:

(Jürgen Neumann) Lange Zeit ging das so,
man kauft sich einen Access-Point, der muss kompatibel sein. Da gibt es
eine lange Liste von verschiedenen Geräten, die dafür infrage kommen
und dann kann man über ein Web Interface Firmware austauschen.
Freifunk-Firmware kann man sich kostenlos aus dem Internet herunter
laden und es reicht, diese zu ersetzen, aber wir sind einen
wesentlichen Schritt weiter. Ich habe aus Taiwan erste Router
mitgebracht, die tatsächlich schon ab Werk mit einer Firmware geflasht
sind, die man überhaupt nicht mehr konfigurieren muss. Also es reicht,
die Geräte einfach in die Steckdose zu stecken und der Rest geht
automatisch.

(Wolfgang Noelke) Das schreckte viele ab: Firmware
auszutauschen, an sich ein kompliziertes und riskantes Manöver, bei dem
die Betriebssoftware des Routers durch eine neue, quasi
selbstgestrickte Version ersetzt wird. Das schreckte besonders
diejenigen ab, für die Freifunk ursprünglich gedacht war: Teilnehmer
ohne Internetanschluss und einer deswegen auch oft mangelnden Internet-
und Computererfahrung. Die Teilnehmerzahl wuchs trotzdem. Inzwischen
sind ganze Stadtteile Berlins und Städte wie Weimar gut vernetzt. Mit
zunehmender Teilnehmerzahl wurde das alte Netzwerkprotokoll immer
langsamer. Es berechnet ja die Navigation durch das das gesamte
Netzwerk, kennt bereits beim Absenden eines Datenpäckchens jeden Knoten
bis zum Ziel. Daran wurde gearbeitet: Um den genauen Weg zum Ziel
kümmert sich das neue Protokoll B.A.T.M.A.N. – "Better Approach To
Mobile Adhoc Networking", generiert wörtlich eine "Bessere Ähnlichkeit
Mobiler Spontan-Netzwerke" und verhält sich auch so. Wer spontan ein
Päckchen versendet, denkt doch niemals an die unterwegs zu
durchlaufenden Poststationen:

(Jürgen Neumann) Ich muss nur wissen, wenn ich ein Päckchen von hier schicke, wo der nächste Briefkasten ist, wo ich das abgebe, sozusagen.

(Wolfgang Noelke) Von
da ab geht’s nun automatisch: Geeignete Briefkästen zum Weiterversenden
sind die der nächsten Nachbarschaft, bis das Päckchen zufällig einen
Briefkasten mit Internetanbindung erreicht.

(Jürgen Neumann) Da
sind schon Mechanismen implementiert, um das permanent zu überprüfen
und die Router auch sehr schnell anzupassen. Also jeder einzelne Node
weiß nur noch, bei welchen nächsten Nachbarn er ein Paket abgeben muss,
wenn es in eine bestimmte Richtung geschickt werden soll.

(Wolfgang Noelke) Neben
dieser selbstverständlich unter Open-Source-Bedingungen angebotenen
Software beschäftigt sich die Gemeinschaft bereits auch mit
Open-Source-Hardware. Auf einen Hauptprozessor im Router, die so
genannte CPU, verzichtet man:

(Jürgen Neumann) Die
Gruppe heißt OpenPattern.org, die gerade dabei sind, einen Router zu
entwickeln. Und dieser Router verwendet keine CPU mehr im Sinne eines
vorgefertigten Chips, sondern ein Bauteil, in das man selber eine
CPU-softwaremäßig schreiben kann. Das bedeutet, die entwickeln gerade
ihre eigene CPU und ihr eigenes Routerboard und sicher haben wir auch
schon darüber gesprochen, mal einen Wireless Chip aus der Community
heraus zu designen und dann dafür hoffentlich einen Hersteller in
Taiwan oder in einem anderen Land zu finden.

(Wolfgang Noelke) Vielleicht
bewahrheitet sich damit bald der Freifunk-Traum, dass sich überall
dort, wo mehrere WLAN-fähige Geräte sich gegenseitig erreichen, sich
spontan ein Netzwerk bildet. Das nennt sich Meshing. Jürgen Neumann:

(Jürgen Neumann) ##Seitdem
wir uns mit Meshing beschäftigen, beschäftigen wir uns mit der Idee,
dass jedes Telefon zum Beispiel ein Meshpoint sein könnte oder jeder
kleine PDA. Alles was die Leute so an elektronischen Geräten in der
Tasche mit sich herum tragen. Es hat nur leider zwei große Probleme.
Das erste ist, dass der Stromverbrauch dieses WiFi Chips ziemlich hoch
ist. Und wenn wir uns so eine Mesh-Wolke vorstellen, die immer in
Bewegung ist, dann würde das auch bedeuten, dass das Wireless Device
permanent Daten überträgt und mit den Chips, die wir heute haben, würde
das zu viel Strom verbrauchen. Der zweite Punkt ist, dass es zwar schon
eine Implementierung von BATMAN auf Layer zwei gibt, dass man diese
aber in die Firmware des Chips idealerweise integrieren müsste und dass
es bisher noch keinen Chiphersteller gibt, der sagt: Lass uns das
machen.

SZ über Freifunk

Unter dem Titel Mit der Milchtüte ins Netz steht in der Süddeutschen Zeitung von gestern (15.05.2008, 13:57 Uhr) ein Beitrag über Freifunk von Simone A. Mayer.

Der erste Teil des Beitrags handelt wie immer von den Antennen aus Milchtüten und komischen Freaks. Es gibt ein paar Statements von den Freifunkern Christian Heise und Andreas Hubel und eine gute Erklärung der Idee des Internetsharings.

Hinter dem Netzwerk steckt eine idealistische Idee: Ein Freifunker hat
einen Internetzugang und stellt ihn anderen ohne Gegenleistung zur
Verfügung. Im Gegenzug kann er ebenfalls Daten über das interne
Freifunk-Netz übertragen. Solche Netze unterscheiden sich von den
Hotspots für öffentlichen, vermeintlich kostenfreien WLAN-Zugang, die
Kunden von Coffeeshops oder Fastfood-Ketten zur Verfügung stehen.
Freifunk ist nicht kommerziell. Zwar zahlt derjenige, der sein Netz für
andere öffnet, die üblichen Grundgebühren und Flatrate-Kosten, aber er
teilt mit anderen Usern großzügig.

Im zweiten Teil wird plötzlich fast Angstmache betrieben:

Rechtlich ist nicht-kommerzielles Freifunken erlaubt – aber mit
Einschränkungen. Jeder darf sein Netz anderen zur Verfügung stellen,
wenn der Anbieter dies erlaubt. Aber Vorsicht – wer ein offenes WLAN
betreibt, kann dennoch mächtig Ärger mit der Justiz bekommen. Mehrere
Gerichtsurteile bestätigten inzwischen: Der Besitzer eines Zugangs
haftet für alle Inhalte, die andere über seine IP-Adresse
herunterladen. So hatte etwa eine Internetuserin 2006 vor dem Hamburger
Landgericht gegen ihren Anbieter geklagt. Von ihren Zugangspunkt aus
waren 244 Musikdateien geladen worden. Der Anbieter mahnte die Kundin
daraufhin ab und verlangte, dass sie keine weiteren illegale Dateien
anbietet. Die Frau behauptet nun, nicht selbst diese Dateien
unerlaubterweise ins Netz gestellt zu haben. Unbekannte Dritte hätten
ihren unverschlüsselten Internetanschluss genutzt. Sie verlor jedoch
vor Gericht.(http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/259/174736/)

Wie Reto Mantz kürzlich auf dem Wireless Community Weekend in einem Vortrag berichtete, sind diese Urteile auf Freifunk nicht einfach übertragbar. Reto kam zu dem Schluss, dass Störerhaftung für Teilnehmer, die Internet im Freifunk-Netz bereit stellen, größtenteils ausgeschlossen werden kann. Ein wichtiger Grundstein in der Begründung für die Auslegung war die nichtkommerzielle Ausrichtung von Freifunk. Mehr zu diesem Thema kann man in der Doktorabeit über Rechtsfragen offener Netze von Reto Mantz nachlesen.

IPv4-Adressen werden immer knapper – Auswirkungen für Freifunk-Netze?

heise hat vor ein paar Tagen über knapper werdende IP-Adressbereiche berichtet. "Schon in rund drei Jahren, ± 18 Monate, sind die IPv4-Adressreserven nach aktuellen Schätzungen erschöpft." Vor den möglichen Konsequenzen warnen einige Freifunker ja schon ein Weile. Dann könnte es nämlich passieren, dass sich jemand anderes den 104-Bereich, der zum Beispiel in Berlin verwendet wird, weg schnappt und wir plötzlich ohne eigene Adressen da stehen bzw. dass dies zu Konflikten führt, da Adressbereiche dann zwei Mal vergeben sind. Die von Freifunkern genutzten IP-Adressen waren in der Vergangenheit nicht offiziell vergeben worden und konnten daher für das Freifunknetz genutzt werden.

Wenn IPv4-Adressen knapp werden, könnten sie mehr und mehr zur interessanten und handelbaren Ware werden. Die regionalen Internet-Registries (RIR), Hüter der IP-Adresszuteilung, beobachten dies mit Sorge. Erlauben sie zukünftig die Transfers oder Verkäufe offiziell, akzeptieren sie damit Kommerzialisierung und Privatisierung. Der Versuch, auf die Rückgabe an die RIRs zu bestehen, könnte den wohl unausweichlichen Handel in den Untergrund treiben. Spätestens nachdem das Gerücht die Runde machte, IP-Adressblöcke seien auf eBay aufgetaucht, begannen die RIRs Diskussionen darüber, wie mit dem IPv4-Schwarzhandel umgegangen werden soll. Bei drei der fünf RIRs – RIPE, ARIN und APNIC – liegen Vorschläge zu Transferregeln bereit. Beim RIPE-Treffen in Berlin wurde intensiv über die Regeln für IPv4 in der RIPE-Region diskutiert… (09.05.2008 09:27, Monika Ermert / anw/c’t, http://www.heise.de/newsticker/IPv4-Adressen-als-heisse-Ware–/meldung/107658)

Einen Ausweg aus der Adressenknappheit bietet IPv6, aber die Einführung
von IPv6 ist nicht gerade trivial.

Aufhalten lässt sich die Ausgabe der letzten IPv4-Adressen kaum, denn zu groß ist die Nachfrage. Zwar gibt es mit IPv6 schon heute eine Quelle für aus gegenwärtiger Sicht unerschöpflichen Adressraum. Da aber noch auf Jahre oder Jahrzehnte beide Adressräume parallel existieren werden und auch neue Anbieter IPv4 für eine Brücke zwischen beiden Welten zunächst benötigen, steigt der Wert von IPv4-Adressen. (09.05.2008 09:27, Monika Ermert / anw/c’t, http://www.heise.de/newsticker/IPv4-Adressen-als-heisse-Ware–/meldung/107658)

Motorola will Meshnetzwerke bauen

Unter dem Namen Motomesh Duo hat Motorola auf der Hannover Messe verschiedene Geräte für ein City-WLAN-Netz präsentiert. Außer der englischen Website http://www.motorola.com/mesh/ habe ich über Motorolas "Meshaktivitäten" bisher nicht viel gefunden. Dort gibt es verschiedene Geräte und einen MeshManager zu sehen.

Motorola’s
MeshManager element management system (EMS) provides a complete
solution for configuration, fault, performance and security management
for all Motorola mesh networks. Consisting of a Java based graphical
user interface (GUI) and a series of software servers, the MeshManager
suite gives you streamlined, point-and-click access to tools needed for
complete network configuration and control. (Motorola MeshManager Website)

In dem Beitrag auf heise.de kann man Motomesh und Motorola einfach durch Freifunk ersetzen, dann hat man das, was Freifunker schon seit Jahren machen. 

Eine City-WLAN-Lösung auf der Basis von Motomesh Duo soll nicht nur
die WLAN-Endgeräte der Bürger umfassen, sondern ebenso
Verkehrsinformationssysteme, Location Based Services, innerstädtische
Videoüberwachung und eGovernment-Funktionen integrieren. Wie derzeit
üblich, wird auch der Energiespareffekt beworben: "Zudem können
City-WiFi-Netze dabei helfen, Energie zu sparen, indem sie
strombedürftige Anlagen steuern. So können Stadtwerke mittels City-WiFi
Straßenlaternen selektiv steuern und je nach Bedarf ein- oder
ausschalten", heißt es in der Motorola-Mitteilung. Zur Komplettierung
der städtischen Vernetzung will Motorola Sensoren, optische Schranken
und Perimeter-Radarsysteme liefern. Ein mit Motomesh Duo aufgebautes Kommunikationsnetz kann nach Angabe
von Motorola Flächen bis 150 Quadratkilometer abdecken. Auch weiter
entfernte Punkte im ländlichen Bereich können mit der
Punkt-zu-Punkt-Technik von Canopy erreicht werden. Nach eigenen Angaben
hat Motorola für Internet Provider in Deutschland bisher 20.000 solcher
DSL-Ersatzanbindungen installiert. Die Provider sind es auch, die
Motorola mit seinem Motomesh-Angebot ansprechen will: "Ein
flächendeckendes WiFi-Netz macht die Stadt zum Hotspot", erklärte
Alexander Burghardt, Europa-Vizepräsident der Abteilung professionelle
Funktechnik gegenüber heise online. (22.04.2008 13:23, Detlef Borchers, http://www.heise.de/newsticker/City-WLAN-von-Motorola–/meldung/106846)

"150 Quadratkilometer" deckt ein Motomesh-Netzwerk ab. Aha. Wie viele geben denn Freifunk-Netze so derzeit her?

Rundfreifunk Sendung 52 über Freifunk in Weimar

Sendung 52 von Rundfreifunk hat Bastian Bittorf von Freifunk Weimar zu Gast.

Archivseite: http://www.public-ip.org/sendung-239.html
Download: http://www.public-ip.org/tracks/rundfreifunk/1188.mp3

Foto: Mesh Node im Auto, http://flickr.com/photos/8479197@N05/514712322/ Basti von Freifunk Weimar steht uns für Tratsch und Klatsch über
Neuigkeiten aus Weimar zur Verfügung. Besonders interessieren uns die
neuen Features der Weimarer Freifunk-Firmware und die Auswirkungen
einiger Fehler.Die Weimarer Firmware wird ähnlich der Leipziger
Variante entwickelt: ein "trac"-system mit integriertem subversion
(svn) System sorgt für Ordnung bei den verschiedenen Programmierern. Wo in Leipzig in "stable", "testing" und "brunch" unterschieden wird,
heisst das in Weimar dann "stabil", "mutig" und "avantgarde". Automatische Updatefunktionen sorgen in Weimar zwar für aktuelle
Firmware auf allen Routern/ Antennen. Aber, sind das wirklich alle oder
sind schon ein paar weggefallen? Genaue Zahlen und weitere Infos erwarten Euch in diesem Langzeit-Interview..

 

Spiegel.de: Open Hardware und freie Infrastrukturen – Unser Ziel

Juergen Neumann hat Elisabeth Rank vom Spiegel ein Interview  ueber die OpenTech-Konferenz in Taiwan vor zwei Wochen gegeben. Daraus ist ein Artikel entstanden, den ihr jetzt auf Spiegel Online lesen koennt "Freie Hardware, Die Zukunftsbastler".

In Taiwans De-facto-Hauptstadt Taipeh traf sich in der letzten
Aprilwoche ein Kreis von rund hundert freien Entwicklern, viele davon
Studenten, und bastelten gemeinsam an einer alternativen
Technikzukunft. Unterstützt von Asus und zwei Universitäten kamen dort
eben nicht IBM und Intel oder HP und Microsoft zusammen, sondern
Vertreter der KDE-Entwickler (Linux-Benutzeroberfläche), von Open
Pattern, der Berliner Initiative Freifunk, dem freien
Geo-Informationssystem Open Streetmap oder der freien Mobilplattform
OpenMoko. Die Idee zur Veranstaltung hatten Jürgen Neumann von Freifunk und
Joy Tang von der One Village Foundation vor zwei Jahren bei einem
Treffen der Open Hardware Initiative im indischen Dharamsala
entwickelt. Letztes Jahr im Sommer wurde die Konferenz konkret
beschlossen. Asus übernahm einen großen Teil der Finanzierung,
Organisation und Logistik. Der Rest wurde von den Teilnehmern
finanziert. (Die Zukunftsbastler, 8.5.2008, Elisabeth Rank, http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,551818,00.html)