Anfrage des Berliner Senats – Auf welchen öffentlichen Gebäuden stehen Freifunk AP’s?

Heute habe ich eine Anfrage des Berliner Senats erhalten. "Er fragt freifunk":

"auf welchen Standorten von Gebäuden in Verantwortung der Senatsverwaltungen, der BIM (Berliner Immobilienmanagenment GmbH), der Bezirke, sowie der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften befinden sich Access Points(o.ä.) die dem Berliner Freifunknetz dienen.

Die Anfrage wurde von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an den Berliner Senat gestellt und von diesem an die Verantwortlichen der Bezirke weitergeleitet in deren Auftrag wir handeln."

Bisher kommen wir "nur" auf:
1. Dathe-Oberschule in Friedrichshain-Kreuzberg
2. zukünftige Wriezener Park

Kirchen sind in dem Fall keine öffentlichen Gebäude.

Kennt jemand noch weitere Standorte von Freifunk-AP’s auf/in öffentlichen Einrichtungen/Gebäuden? Antworten bitte gegebenenfalls auch per Mail an christian.heise (ät) e-demokratie.org.

Das Ergebnis des Schriftverkehrs werde ich hier noch mal gesondert veröffentlichen.

Gerichtsurteil zur potentiellen Strafbarkeit der Nutzung eines privaten, offenen WLANs – Auswirkungen auf Freifunk?

Wie Jens Ferner in seinem Blog berichtet, erging bereits 2007 ein Urteil über die potentielle Strafbarkeit bei Nutzung offener WLANs.

Erst jetzt wird ein Urteil des AG Wuppertal (22 Ds 70 Js 6906/06,
nachzulesen in NStZ 3/2008, Seite 161) bekannt, das das so genannte
Schwarz-Surfen unter Strafe gestellt hat. Das Besondere dabei:
Einerseits handelte es sich um ein unverschlüssltes WLAN, andererseits
wurden auch Datenschutzrechtliche Regelungen herangezogen. Das Urteil
verdient Beachtung wie Kritik. … Bei Konsequenter Anwendung dieses Urteils wäre schon jeder strafbar,
der nur mit einem WLAN-Client durch eine Stadt läuft und automaitisert
mitgeteilt bekommt, welche Netze sich in seiner Umgebung befinden. Im vorliegenden Fall ging es darüber zwar hinaus, muss aber selbst
bei einem einloggen kritisch betrachtet werden: So ist sicherlich keine
Pflicht eines jeden anzunehmen, sein WLAN zu verschlüsseln. Sofern er
aber bereitwillig seine SSID nach aussen bekannt gibt, also sein
Netzwerk quasi bewirbt, muss er sich dies meines Erachtens schon
entgegenhalten lassen, da ich hier sehr grosszügig die Begrifflichkeit
“für die Allgemeinheit” im §89 TKG auslege. Auch ist fraglich, ob die hier angewendete extensive Auslegung des Begriffs “Nachricht” wirklich angemessen ist…

Die Frage nun: Inwieweit könnte dieses Urteil Freifunker betreffen? Persönlich schätze ich das so ein, dass wir davon nicht betroffen sind. In einem kurzen Emailwechsel bestätigt dies auch Reto Mantz: "Richtig ist (soweit ich es auf den ersten Augenblick überblicke ohne
das intensiv zu prüfen): Freifunk betrifft das meines Erachtens nicht,
weil der "Schwarzsurfer" ja quasi aufgefordert wird und deshalb kein
Abhören etc. stattfindet."

Weitere Aufsätze, die sich mit dem Thema auseinander setzen sind:

1. Buermeyer, HRR 2004: http://www.hrr-strafrecht.de/hrr/archiv/04-08/index.php3?seite=7 -> lehnt (nur kurzer Blick) §§ 88/89 TKG ab.
2. Bär, MMR 2005, 434, Bär nimmt die Haftung über §§ 88/89 i.V.m. § 148 TKG an und sagt auch, dass § 44 BDSG betroffen ist.
Reto Mantz: "Bär ist/war Richter am Amtsgericht Bayreuth und publiziert halbwegs regelmäßig in diesem Bereich, meistens in Verbindung mit Strafrecht."