3Sat Neues über die Anfänge freier Bürgernetze

Ein weiteres Video über die Anfänge freier Bürgernetze in Deutschland und die WaveHAN-Initiative in Hannover aus dem Jahre 2002.


3Sat Neues, 2.9.2002, Autor: Winfried Laasch, Beitrag: Der WLAN-Boom
Ganze Sendung als RealMedia-Stream bei 3Sat

Das WaveHAN in Hannover ist ein WLAN, das vollständig privat organisiert wurde. Hier haben sich Mitglieder des Chaoscomputerclubs Hannover zusammengefunden, um sich in ihrer Stadt drahtlos zu vernetzen. Hier ging es darum ein unabhängiges Netz zu schaffen – frei von Zensur und Kontrolle durch die Provider und gemeinsamer also kostengünstiger Nutzung von Internetzugängen. Natürlich lassen sich Netz-Kabel nur recht schlecht durch die gesamte Stadt ziehen. So sind die einzelnen Zugangspunkte, Access-Points, in deren Nähe man drahtlos surfen kann, ebenfalls über WirelessLAN über längere Distanzen verbunden, allerdings über Richtfunk-Linkstrecken miteinander vernetzt. Große Teile von Hannover sind auf diese Weise bereits drahtlos vernetzt. Der Stadtteil Vahrenwald wird fast vollständig vom drahtlosen Netz abgedeckt.

Wer hier allerdings einfach nur kostenlos surfen möchte ist beim WaveHAN-Projekt fehl. am Platze. Denn die drahtlosen Macher haben sich ein Netz mit Aktiven Mitgliedern und dem Interesse an der Netzforschung zum Ziel gesetzt. Wer hier mitmachen will muss hier keinen Mitgliedbeitrag zahlen, dafür aber anderen zumindest seine Rechner-Ressourcen zur Verfügung stellen. Die WLAN-Richtfunkantennen bauen WaveHAN-Mitglieder übrigens selbst. Bringt doch eine einfach nur an die WLAN-Karte angestöpselte, leicht modifizierte Kuchenform für 10 Euro genauso viel wie eine 200 Euro teuer Antenne aus dem Fachhandel. (http://www.3sat.de/neues/sendungen/show/36650/)

[via mickey]

3Sat/Nano Beitrag zu Wikipedia, freien Lizenzen, Linux und Freifunk

Zur Wizards of OS 4 (WOS4) hat 3Sat/nano einen Bericht über Wikipedia, die GPL, Linux und Freifunk gemacht.

Interviewt werden unter anderem Kurt Jansson, Volker Grassmuck, Cven aus der c-base und Jan Gleichmar von Jahtari.org.

Berliner Enthusiasten sind zudem auf dem Weg, ein WLAN-Netz für die Großstadt zu errichten. Leute wie Jürgen Neumann vom Verein Freifunk haben dafür gesorgt, dass sich mittlerweile über weite Teile der Berliner Innenstadt ein Breitband-Datenfunknetz spannt, das unabhängig von Telekomkabeln funktioniert. Zudem ist es für die Teilnehmer auch noch sehr preiswert: Untereinander kommunizieren sie fast kostenfrei; die Gebühren für die wenigen notwendigen DSL-Anschlüsse ins Internet werden durch alle geteilt. Die WLAN-Karten selbst sind sehr billig, doch kommen sie tatsächlich nur in Sichtweite untereinander in Kontakt. Für die weitere Verbindung müssen aber nicht immer Richtfunkantennen her, auch selbstgebastelte Lösungen aus Konservendosen reichen – dabei sind Sauerkraut-Dosen besser als die für Bohnen, einfach, weil sie wesentlich weniger rosten. Sie haben ein berühmtes Vorbild: Das Basislager am Mount Everest ist so angebunden worden, US-amerikanische WLAN-Pioniere haben noch ein nahe gelegenes Dorf angeschlossen, so dass es dort ein Internet-Cafe gibt, für das die Touristen gerne Geld im Dorf lassen. Die Bewohner lenen so besser Englisch und können sich als Sherpas verdingen. Auch an der Nordwestküste Dänemarks, in Djursland, gibt es das am weitesten entwickelte Funknetz Europas in einer extrem dünn besiedelten Gegend. Die Redakteure der eingestellten Lokalzeitung versorgen ihre Mitbürger nun per WLAN mit Nachrichten und denken über ein Regionalfernsehen nach. Per Funknetzwerk wird umsonst telefoniert – die drahtlose Kommunikation bringt eine neue soziale Vernetzung mit sich. (3Sat, 15.09.2006, Freies Wissen, freie Musik und freies Internet für alle)

YouTube: http://youtube.com/watch?v=1UFuSyt4kIA