Liebe freifunkas und Interessierte,
via freifunk.net erreichte uns folgende Anfrage und ich möchte meine Antwort dazu gern mit Euch teilen …
Anfrage:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie ich erfahren hatte, werden Flüchtlingen in den Heimen kostenloses Internet zur Verfügung gestellt, was ich für gut empfinde. Leider werden aber einige Personengruppen ausgeschlossen, de ebenfalls den Kontakt nach draußen suchen. Z. B. in Pflegeheimen, Sozialhilfeempängern, und Menschen die in Obdachlosenheimen sind. Bekommen Die Menschen ein kostenlosen Internet zur Verfügung gestellt? Es gibt viele Altenheime, wo die betroffenen keinen Kontakt nach draußen haben und der einzige Möglichkeit ein freies WLAN das noch auch kostenlos nicht bekommen. Der Sozialhilfeträger würde sowas nicht unterstützen. Es gibt viele Sozalhilfempfänger und Personen die Grundsicherung bekommen. Diese Personengruppen sollten ebenfalls die Möglichkeit erhalten ein kostenlosen Internet zu ermöglichen. Gleiches Recht für alle. Ich bitte Sie auch diesen Personengruppen ein kostenloses Internet zu ermöglichen.
Mit freundliche Grüßen
Antwort:
Hallo …,
Freifunk steht allen zur Nutzung offen 🙂 Es ist ein Gemeinschafts- und Mitmachnetz, siehe http://blog.freifunk.net/2015/memorandum-understanding
Es wurden bereits auch Seniorenheime, Schulen, Unis und Jugendeinrichtungen, Rathäuser vernetzt … Leider ist die Überzeugungsarbeit und die Gespräche mit Verwaltungen und Betreibern oft mühsam. Diese haben oft Vorbehalte gegenüber neutralen Internetangeboten und Bedenken wegen womöglicher Haftung, deshalb kämpfen wir gegen die Störerhaftung, siehe http://freifunkstattangst.de/
Wir sind der Meinung neutraler Access ist ein Menschenrecht und leitet sich aus vielen unserer Grundrechte ab. Die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sollten entsprechende Gesetze verabschieden.
Wir sind dezentrale Gruppen von Freiwilligen, die natürlich die Versäumnisse von Heimbetreibern und (öffentlichen oder privaten) Einrichtungen nicht komplett ausgleichen können. Aber je mehr Menschen sich beteiligen, um so mehr Freifunk wird es geben. Über community.freifunk.net kann jede_r Kontakt zu den lokalen Gruppen suchen und sich selbst einbringen.
Es ist nicht so, dass das nichts kostet … Richtig ist, dass sich Freifunkas und Unterstützer die Kosten gemeinschaftlich teilen und Strom, Internetzugang, VPN Tunnel (wegen der Störerhaftung) und Geräte auf eigene Kosten zur Verfügung stellen.
Nach meiner Meinung sollte für Sozialhilfeempfänger statt Fernsehen lieber der Internetzugang gesponsert werden, dort ist auch Fernsehen möglich dank der (durch die GEZ finanzierten) Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender. Darüber hinaus kann mensch sich weiterbilden, informieren, mit anderen kommunizieren, usw.
Eine Petition, um das Recht auf Zugang für alle zu etablieren, würden wir sofort unterstützen.
Viele Grüße, Monic