Freifunk immer beliebter bei Chinesen

Einer der wichtigsten Uplinks des Freifunk-Netzes ins
Internet befindet sich auf dem Gebäude des Neuen
Deutschlands
. Das ist ganz in der Nähe des Ostbahnhofs und gleich gegenüber
eines
der größten Studentenwohnheime
Berlins. Leider gibt es hier, genauso wie in
großen Teilen Friedrichshains kein DSL. Da wird Freifunk (http://www.freifunk.net/wiki/OlsrFreifunkNet)
für die Studenten im Wohnheim gleich noch interessanter. Viele von ihnen kommen
aus China, auch Gang ( 刚 )
und Jia ( 稼 ).

Sie
finden Freifunk ist eine Superidee und kommen am Mittwoch manchmal zum
wöchentlichen Treffen in die C-Base. Die beiden wollen nicht nur kostenlose
Surfer im Netzwerk, sondern echter Teil des Netzwerks werden. Und so haben sie
sich zwei Router (http://freifunk.net/wiki/LinksysWRT54G)
zugelegt, die als Knoten agieren und das Freifunk-Signal ständig empfangen und
weitergeben. Heute möchten sie ihre Hardware auf die neueste Version updaten.

Laut
Gang und Jia sind die meisten Chinesen im Wohnheim bereits an das Netz
angeschlossen. Da lachen sie und freuen sich, dass sie ab heute Abend auch im
Netz sein werden. Für eine IP haben sie sich schon registriert und jetzt hilft
ihnen in der C-Base jemand mit der Software und dem Router. Den zweiten Router wollen
sie selbst hinkriegen. „Mal schauen, ob wir das schaffen. Ich denke ist kein
Problem..“ meint Jia zu mir. Von meiner Frage, ob sie denn auch wüssten wer
letztendlich für den Uplink zum Internet bezahlt, sind sie gar nicht
überrascht. „Natürlich gibt es ein Konto,
wo man etwas überweisen kann.“ Na ja, aber wenn nicht genug Leute mitmachen,
gibt es ein Problem, … aber bisher hat das auf freiwilliger Basis ja immer
funktioniert. Und auch wenn der Internetzugang nicht funktionieren sollte, das
Ziel des Projekts ist es vor allem auch ein freies Stadtnetz zu etablieren. Jia
und Gang denken trotzdem vor allem an den Internetzugang – damit sie mit ihrer
Familie und Freunden in China emailen und chatten können. Jetzt sind sie froh,
dass alles geklappt hat. „Hm, ich hoffe es funktioniert zu Hause auch so gut.“,
sagt Gang. „Klar bestimmt!“, rufe ich ihnen beim Einsteigen in die S-Bahn
hinterher. „Schickt mir ein Email, wenn es klappt!“